Du hast Dein Hab und Gut auf das Wesentliche reduziert, jedes Teil hat einen Nutzen. Vielleicht hast Du Dir sogar eine kleinere Wohnung gesucht, weil die alte viel zu groß für die wenigen Dinge war, die Du noch besitzt.
Nun stehst Du vor der Qual der Wahl, wie Du Dich am besten einrichtest – und das ist für Minimalisten manchmal gar nicht so einfach! Die sperrigen, handelsüblichen Küchenzeilen passen nicht zu Deinen Bedürfnissen, das Ikea-Regal gähnt vor Leere und auf dem Boden willst Du möglicherweise dann doch nicht schlafen.
Auch wenige Dinge brauchen ihren Platz.
Natürlich könntest Du Dir einfach neue Möbel kaufen. Doch selbst bei platzsparenden Einrichtungsgegenständen ist nicht immer gegeben, dass sie in die gewünschte Ecke passen.
Zwar gibt es auch maßgeschneiderte Lösungen, doch reißen sie schnell ein Loch in Deinen Geldbeutel. Und schließlich wären Deine Moneten wahrscheinlich besser angelegt, wenn Du sie für schöne Erlebnisse mit Freunden oder der Familie ausgeben würdest.
Passende Möbel finden
Zudem bist Du auch beim Möbelkauf an aktuelle Design-Trends gebunden, die ja bekanntlich nicht immer Deinen Geschmack treffen müssen. Minimalist zu sein heißt ja nicht automatisch, auch den innenarchitektonischen Minimalismus gutheißen zu müssen.
Genauso wenig ist es notwendig, unbedingt bei Upcycling-Projekten mitzumachen und alten Möbeln einen neuen Zweck zu geben. Das mag zwar besonders nachhaltig sein, aber ob dies auch zu Deinem präferierten Stil passt?
Da liegt es nahe, sich einmal damit auseinander zu setzen, ob Du Deine Möbel nicht selbst an Deine Wünsche anpassen könntest. Mit etwas handwerklichem Geschick könntest Du möglicherweise selbst Deine Einrichtung maßschneidern. Vielleicht entdeckst Du dabei sogar ein neues Hobby.
1. Möbel richtig planen
Mit ein bisschen Kreativität ist das Planen Deiner maßgeschneiderten Möbelstücke gar nicht so schwer. Bewaffne Dich mit einem Zollstock, miss den zur Verfügung stehenden Platz aus und skizziere die Grundfläche grob auf einem Blatt Papier.
Als nächstes solltest Du Dir über Dein Ziel Gedanken machen. Welchen Zweck soll das Möbelstück erfüllen? Welche Gegenstände möchtest Du darin aufbewahren? Brauchst Du Türen und Schubfächer oder möchtest Du etwas ganz Unkonventionelles ausprobieren?
Lass Deinen Ideen freien Lauf und male mögliche Designs auf, die Dir gefallen könnten.
Damit Du weißt, wie viele Materialien Du brauchst und welche Maße der Zuschnitt haben muss, solltest Du Dir eine maßstabgetreue Zeichnung anfertigen. Dazu musst Du aber nicht erst technisches Zeichnen lernen – der Computer kann Dir viel Arbeit abnehmen.
Mit dem kostenlosen Programm SketchUp kannst Du nicht nur sehr einfach und genau arbeiten. Es zeigt Dir Dein Möbelstück auch dreidimensional an. Mit dem integrierten 3D Warehouse ist dies sogar noch einfacher, da Du beispielsweise standartisierte Bretter, Leisten und Balken als fertige 3D-Modelle herunterladen kannst.
2. Umsetzung recherchieren
Wenn Du nur wenig Ahnung von Holzbearbeitung und Möbelbau hast, kann Dir das Internet ebenfalls weiter helfen.
Nicht nur, dass es zahlreiche Bauanleitungen für verschiedenste Möbel gibt. Auf How-To-Webseiten lernst Du auch, wie Du Holz richtig verarbeitest und ob Du Dein Möbelstück besser verleimst oder vernutest. Über die Wahl der richtigen Werkzeuge und deren Verwendung klären Dich diese Webseiten ebenfalls auf.
3. Material besorgen
Heutzutage bist Du nicht mehr daran gebunden, zum Baumarkt zu fahren, um das gewünschte Holz zu besorgen. Insbesondere diejenigen unter uns, die über kein eigenes Transportmittel verfügen, können alternativ auf den Online-Holzhandel* zurück greifen.
Ob Sperrholz, Leimholz oder spezielle Möbelbauplatten*, die passenden Leisten, fertige Regal-Bretter oder ganze Türen – alles lässt sich bequem nach Hause liefern. Solltest Du noch den passenden Laminat- oder Parkett-Fußboden suchen, ist er natürlich ebenfalls erhältlich.
4. Werkzeuge leihen oder Werkstatt mieten
Sicher hat nicht jeder Minimalist das passende Werkzeug für Holzbearbeitung und Möbelbau zur Hand, geschweige denn eine eigene Werkstatt.
Statt nun aber in eigene Werkzeuge zu investieren, kannst Du sie Dir leihen. Frage zuerst doch einmal Deine Nachbarn, ob sie Dir aushelfen können. Sollte dies nicht infrage kommen, bleibt natürlich noch immer die Miete der gewünschten Utensilien.
In größeren Städten gibt es inzwischen auch ganze Werkstätten tageweise anzumieten. Das hat den Vorteil, dass Du nicht nur einen geeigneten Platz zur Arbeit hast, sondern auch gleich die passenden Werkzeuge für die Holzverarbeitung mit mietest.
5. Frohes Bauen!
Die Planung, Recherche, Material- und Werkzeugbeschaffung ist erledigt? Dann wünsche ich Dir viel Spaß beim Bauen Deiner selbst entworfenen Möbel. Auf dass jeder Quadratzentimeter Deiner Wohnung so genutzt wird, wie Du es Dir vorstellst!
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